Silkone Silikone sind zumeist einkomponentige, synthetisch hergestellte Dichtstoffe. Sie zeichnen sich vor allem durch ihre elastische, witterungsbeständige und daher lange Lebensdauer aus. Sie reagieren durch die Abspaltung eines Vernetzers sowie Aufnahme von Luftfeuchtigkeit. Durch die eingesetzten Silikonöle sollten sie jedoch nicht auf Natursteinen eingesetzt werden, da dieses Öl zu einer Durchwanderung und somit zu einer Verfärbung führen kann. Hier sollten spezielle Silikone verwendet werden, die hierfür ausgestattet und geeignet sind. Die meisten Silikone sind nicht überstreichbar, daher Vorsicht beim Einsatz überall dort, wo nachträglich überstrichen werden sollte. Die eingesetzten Vernetzer sind aufgrund von verschiedenen Anwendungen unterschiedlich.
Sauer vernetzte Silikone Spaltprodukt: Essigsäure Geruch: nach Essig Besonders geeignet auf: Glas, glasierten Flächen (wie z.B. Emaille und Fließen) Nicht geeignet auf: alkalischen Materialien (wie z.B. Beton, Gasbeton, Sandstein) Naturstein (wie z.B. Marmor, Granit, Sandstein) Metallen ohne säurefeste Oberfläche (wie z.B. Stahlblech, Messing, Kupfer, Aluminium) bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen, Polypropylen)
Netral vernetzte Silikone Spaltprodukt: Alkoxy, Oxim, Benzamid, Dispersion Geruch: geruchsneutral Besonders geeignet auf: Glas, Holz, Metallen, vielen Kunststoffen Nicht geeignet auf: bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen, Polypropylen)
Basisch vernetzte Silikone Spaltprodukt: Amin Geruch: unangenehm Besonders geeignet auf: alkalischen Materialien (wie z.B. Beton, Gasbeton, Gipskarton, Sandstein) Nicht geeignet auf: lackierten und lasierten Flächen; bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen, Polypropylen)
Acrylate Man unterscheidet zwischen Lösemittel- und Dispersionsacrylaten (wasserbasierend). Diese härten im Gegensatz zu Silikon durch Verdunstung des Lösemittels bzw. des Wassers aus. Die Zeit dieser Trocknung ist daher abhängig von äußeren Faktoren wie Temperatur, Luft- sowie Untergrundfeuchtigkeit. Aufgrund ihrer Überstreichbarkeit werden sie jedoch überall dort gern genutzt, wo nachträglich überstrichen bzw. überputzt wird. Es sollte jedoch darauf geachtet werden, dass das Acryl während der Aushärtung bzw. Hautbildezeit (je nach System) keiner Feuchtigkeitsbelastung ausgesetzt wird. Daher sollte nur speziell hierfür ausgelobter Acryldichtstoff für den Außenbereich eingesetzt werden.
Dispersionsacryl Spaltprodukt: Wasser Geruch: geruchsneutral Besonders geeignet auf: Mauerwerk (wie z.B. Ziegel, Beton, Poroton); Putz, Polystyrol (wie z.B. Styropor, Styrodur) Nicht geeignet auf: Glas, glasierten Flächen (wie z.B. Emaille und Fließen); Metallen ohne säurefeste Oberfläche (wie z.B. Stahlblech, Messing, Kupfer, Aluminium); bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen, Polypropylen)
Lösemittelacryl Spaltprodukt: Lösemittel Geruch: nach Lösemittel Besonders geeignet auf: Mauerwerk (wie z.B. Ziegel, Beton, Poroton); vielen Metallen (wie z.B. Stahlblech, Messing, Kupfer, Aluminium) Nicht geeignet auf: Polystyrol (wie z.B. Styropor, Styrodur); bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen, Polypropylen)
MS Polymer MS Polymere (auch Hybride genannt) vereinen die Vorteile verschiedener Dichtstoffe in einem Produkt. Durch Mischung verschiedener Grundstoffe wird dies erreicht. Sie bieten den Vorteil einer hohen Elastizität sowie Witterungsbeständigkeit und sind doch mit den meisten am Markt erhältlichen Lack- und Farbsystemen überstreichbar. Auch sind die meisten MS-Polymere für die Versiegelung von Marmor und Granit geeignet. Jedoch bergen die meisten Hybriden die Gefahr einer erhöhten Oberflächenklebrigkeit, die eine leichte Verschmutzung der Oberfläche ergeben kann. Spaltprodukt: Alkoxy, Oxim, Benzamid Geruch: geruchsneutral Besonders geeignet auf: Glas, Holz, Metallen, vielen Kunststoffen, Naturstein (wie z.B. Marmor, Granit, Sandstein) Nicht geeignet auf: bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen, Polypropylen)
Polyurethan Sie werden ein- sowie zweikomponentig angeboten. Einkomponentige Systeme reagieren chemisch durch Aufnahme von Feuchtigkeit. Daher ist die Abbindegeschwindigkeit vom Feuchtigkeitsangebot der Fuge bzw. der Luftfeuchtigkeit abhängig. Polyurethane bieten den Vorteil der Überstreichbarkeit. Jedoch ist Polyurethan generell nicht UV-beständig. Durch Zusetzen von Stabilisatoren kann diese Beständigkeit zwar erhöht werden, die Oberfläche wird jedoch durch Bestrahlung leicht vergilben und es entstehen leichte Oberflächenhaarrisse. Sie sind nicht transparent herstellbar. Spaltprodukt: Isocyanat Geruch: schwach reizend Besonders geeignet auf: Mauerwerk (wie z.B. Ziegel, Beton, Poroton); Metallen, Holz, vielen Kunststoffen Nicht geeignet auf: bestimmten Kunststoffen (wie z.B. Polyethylen,Polypropylen)
Polysulfid Diese Massen (auch unter dem Markennamen Thiokol bekannt) werden ein- sowie zweikomponentig angeboten. Sie finden jedoch für Baufugen kaum noch Anwendungen. Grund hierfür sind Materialeigenschaften wie lange Oberflächenklebrigkeit, schlechte Glashaftung sowie hohe Gesundheitsbelastung. Sie werden heutzutage aufgrund ihrer hohen Chemikalien- und Mineralölbeständigkeit in der Hauptsache in Bereichen wie Tankstellen eingesetzt.
Bitumen/Butyl Bitumenmassen sind schwarze, plastisch verformbare Systeme. Sie nehmen im Gegensatz zu anderen elastischen Dichtstoffen kaum Dehnung auf. Daher werden sie zumeist zum Verfüllen von z.B. Bitumenbahnen genutzt. Sie sind durch die sofortige Wasserbeständigkeit auch ideal für Notreparaturen geeignet. Spritzbare Butylmassen besitzen wie auch Bitumenmassen nur eine relativ geringe Dehnfähigkeit und können durch ihre Klebrigkeit sowie abgewandertes Bindemittel speziell auf saugfähigen Untergründen wie Stein zu optisch negativen Verschmutzungen führen, zeichnen sich jedoch durch hohe Materialverträglichkeiten im Dachbereich (z.B. Bitumen) aus.